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Anmerkung von OriVita Diagnostk:
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Ted Ehrhardt für diesen exklusiven Beitag zum Thema Wolf! Er und seine Frau leben schon viele Jahre mit Wölfen zusammen und haben ihr Leben ganz und gar diesen faszinierenden Tieren gewindmet. Diese Erfahrungen hat er nun in einem Buch zusammenfasst, und viel Wissenswertes über diese Tiere hat er uns zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

Viele unserer Kunden sind nicht nur Hundefans. Sie finden den Wolf gleichermaßen fazinierend und hochinteressant.

Wir wünschen allen Lesern viel Spaß mit dieser Leseprobe hier bei uns auf CaniVaris. Wer noch mehr über das Zusammenleben mit Wölfen erfahren möchte, der sollte sich das Buch von Ted EhrhardDas Haus Den Kopf voller Wölfe“ nicht entgehen lassen!

Ted Ehrhardt:
Der Wolf ist bekanntermaßen der Stammvater aller heute existierender Hunderassen, die anfangs aus der Domestikation einzelner Individuen und im Laufe von Jahrtausenden durch Auswahlzucht entstanden. „Der Wolf“ ist dabei jedoch irreführend, denn es existieren mehrere Arten und Unterarten mit separaten, teilweise aber auch ineinander übergehenden, geografischen Verbreitungsgebieten, die allesamt auf der Nordhalbkugel liegen. Wölfe sind für den Hundefreund insofern relevant, als einerseits die wölfischen Urinstinkte bei manchen Hunderassen noch gut erhalten sind, andererseits aber auch immer wieder absichtlich Wolf/Hund-Mischlinge erschaffen werden.

Eine nennenswerte Wolfspopulation in menschlicher Obhut existiert anscheinend nur in Südafrika, was insofern besonders kurios ist, als Wölfe dort nie natürlich vorkamen. In diesem hundeverrückten Land wurden und werden seit etwa 50 Jahren vor allem Wölfe mit Herkunft aus Nordamerika, Russland und Nordeuropa wild durcheinander gekreuzt und haben somit Art- und Unterarthybriden hervorgebracht, die es in der Natur zwar nicht gibt, bei denen es sich aber trotzdem natürlich immer noch um Wölfe handelt. Daneben leben dort eine große Zahl an Wolf/Hund-Mischlingen, und beide können sich im Einzelfall als ausgesprochen problematisch erweisen.

Das Wesen eines Wolfes:
Die einzelnen Arten und Unterarten des Wolfes unterscheiden sich z.T. extrem voneinander und lassen sich kaum zusammenfassend beschreiben. Hierbei reicht die Spanne vom nur etwa fuchsgroßen, rotbraunen Äthiopischen Wolf bis zum wahrhaft riesigen, bis zu 80 kg schweren Sibirischen Grauwolf. Am bekanntesten und bedeutsamsten sind jedoch unzweifelhaft die großen Grauwölfe Nordamerikas und Russlands sowie der vergleichsweise kleine, braune Wolf, der einst das gesamte Europa bewohnte.

Bei diesen fallen dem Betrachter gewöhnlich zwei Attribute als Erstes ins Auge: das im Winter unglaublich dichte und dicke, wunderschön in diversen Grau- und Brauntönen gezeichnete Fell und der intelligente Gesichtsausdruck. Ersteres besteht dabei aus einem wolligen, hellen Unterfell und einem manchmal überraschend harten Oberfell aus langen Grannenhaaren, die bei genauerer Betrachtung eine mehr oder weniger deutliche vierfache Bänderung aufweisen und ihrem Träger seine Farbgebung verleihen. Das Unterfell wird im Frühjahr in geradezu erstaunlichen Mengen abgestoßen; erst danach folgt ein Teil des Oberfells; beide sind Dank einer wachsartigen Beschichtung wasserabweisend. Der Rücken ist gerade; die überaus bewegliche Rute wird nach unten oder nach hinten getragen, kann aber zur Signalgebung senkrecht aufgestellt werden; um den Hals bildet sich ein besonders dick befellter Kragen; der Kopf besitzt bei den meisten natürlichen Formen eine deutlich abgesetzte Stirn; die Ohren stehen aufrecht und sind innen mehr oder weniger befellt; die Augenfarbe reicht von hell bernsteingelb bis dunkel mahagoni, jedoch existieren durchaus auch einzelne Individuen mit grünen, eisblauen oder grauen Augen.

Im Gegensatz zu den allermeisten Hunderassen sind der Bauch und bei den Männchen auch die äußeren Geschlechtsorgane vollständig befellt. Je nach Art/Unterart und Herkunft kann die Färbung von rein weiß (Arktischer Wolf) und goldgelb (z.B. Goldwolf, früher als Schakal angesehen), über alle Schattierungen von Grau und Braun bis tief schwarz (Waldwolf, Nordamerika) reichen. Der Rücken ist dabei meistens dunkler als die Seiten und die Bauchseite wesentlicher heller. Eine Handlänge unter der Schwanzwurzel befindet sich ein schwarzer Fleck, der die Lage einer Drüse mit bislang nicht geklärter Funktion anzeigt. Die Pfoten sind bei in nördlichen, im Winter mit Schnee bedeckten Gebieten lebenden Wölfen besonders groß und fungieren als „Schneeschuhe“, wobei die Vorderpfoten immer deutlich größer und im Umriss runder als die Hinterpfoten sind. Alle Krallen einer Pfote sind perfekt parallel zueinander angeordnet, was charakteristische Trittsiegel hinterlässt, bei denen beim geradlinigen Lauf die Hinterpfote stets in das von der Vorderpfote geschaffene Siegel tritt. Die Beine sind lang, bei nördlichen Formen z.T. sehr lang und schlank, dabei aber sehr muskulös; der Gang ist auf Effizienz ausgerichtet, im Sprint weit ausgreifend, was große Wölfe kurzfristig zu Spitzengeschwindigkeit von über 60 km/h befähigt. In dem legendären Gebiss fallen die großen oberen und unteren Fangzähne auf, deren Länge jedoch individuell verschieden sein kann; die Schneidezähne sind etwas nach vorne gerichtet. Die Lippen sind immer schwarz, straff, dünn fleischig und erstaunlich zart.

Das Wesen „des Wolfes“ zu beschreiben ist ebenso unmöglich wie das „des Menschen“, denn Wölfe sind individuelle Persönlichkeiten, die durch angeborene Eigenschaften, Dispositionen und Ambitionen, ihr soziales Umfeld im Rudel, Notwendigkeiten im täglichen Überlebenskampf und das beispielgebende Verhalten von höherrangigen Rudelmitgliedern geprägt werden. Somit gibt es von Natur aus ruhige wie auch hyperaktive, ebenso wie melancholische und cholerische oder freundliche und abweisende Exemplare. Kleine Arten/Unterarten und/oder Individuen sind allgemein aggressiver als große und Weibchen oft aggressiver als Männchen. Allen ist jedoch eine geradezu überragende Intelligenz gemein.

Die Sozialstruktur innerhalb des Rudels ist überaus hoch entwickelt, wird tatsächlich allenfalls noch von der bei Menschenaffen übertroffen, umfasst oftmals sogar eine gezielte Aufgabenteilung je nach individuellem Talent und ist primär auf das Wohlergehen des Rudels ausgerichtet. Jagdtrieb und Revierbewusstsein sind wie verschiedene andere Verhaltensweisen auch sehr stark ausgeprägt, jedoch lassen sich bei der Haltung in Gefangenschaft ab dem Babyalter manche der erwünschten Attribute durchaus durch geeignete und vor allem verständnisvolle Erziehungsmaßnahmen in die beabsichtigten Bahnen leiten. Ein wirkliches Zusammenleben zwischen Mensch und einem oder mehreren Wölfen ist langfristig aber nur ganz in speziell gelagerten Einzelfällen und unter erheblichen Zugeständnissen möglich [z.B. ausführlich dargestellt von Ted Ehrhardt in dem 2017 erschienenen Buch „Das Haus Den Kopf voller Wölfe“; erhältlich bei Amazon.de]; dem „normalen“ Hundefreund kann von derartigen Versuchen nur eindringlich abgeraten werden.

Für den Besitzer eines Mischlings mit Wolfsblut können sich eine Vielzahl an unerwarteten Überraschungen und auch Probleme ergeben, deren Erklärungen sich erst offenbaren, wenn sie auf das natürliche Verhalten von Wölfen zurückgeführt werden. „Schwer erziehbar“ hat dann in aller Regel wenig mit mangelnder Intelligenz zu tun, sondern oftmals damit, dass ein bestimmtes Ausbildungsziel den Instinkten des Wolfes zuwiderläuft. „Unberechenbar“ hat häufig dieselbe Ursache, kann aber auch durchaus ein Anzeichen von Schizophrenie sein, wenn nämlich eine der an und für sich friedfertigen Natur des Wolfes gegensätzlich disponierte Hunderasse oder ein solches Individuum für eine Kreuzung verwendet wurde. Viele dieser Mischlinge eignen sich somit z.B. nur sehr bedingt oder auch ganz und gar nicht zur Ausbildung als Personenschutzhund, denn der Wolf wird einer Konfrontation mit einem Menschen eher aus dem Weg gehen wollen. Manche Exemplare sind dabei regelrechte Zeitbomben, die dann besonders gefährlich sein können, wenn der gesteigerten bis übersteigerten Aggressivität einer bestimmten Hunderasse die Intelligenz des Wolfes hinzugefügt wurde. Das Einkreuzen von Wölfen in eine Hunderasse zum Herauszüchten von genetisch verankerten Gesundheitsproblemen hat hingegen nur in den allerseltensten Fällen zum gewünschten Erfolg geführt.

In allen Ländern der EU ist die private Haltung von Wölfen (also auch von Wolf/Wolf-Mischlingen) strikt verboten, einerseits weil es sich um eine gesetzlich streng geschützte Wildtierart handelt, andererseits wegen der damit potentiell verbundenen Gefahren. In Deutschland sind nur Hund/Wolf-Mischlinge erlaubt, bei denen der Anteil an Wolf-DNS 27% nicht übersteigt; dies entspricht zwei Folgegenerationen der Verkreuzung mit Hunden.

Das Thema Gesundheit:
Wölfe sind Dank vieler Jahrtausende der natürlichen Auslese frei von jeglichen Erbkrankheiten oder -schwächen. Sie können jedoch unter nahezu jeder Erkrankung leiden, die auch den Menschen befallen kann, und alte Tiere sterben somit nicht selten an diversen Krebserkrankungen. Ihre normale Lebenserwartung liegt in der Natur zwischen 5 (Tschernobyl und Hohe Arktis) und 9 Jahren, in menschlicher Obhut bei 10-15 Jahren, aber es sind auch schon einzelne Exemplare mit mehr als 22 Jahren dokumentiert worden.

Athaba-canivaris

„Athaba II.“ (XY lapplaendischer Wolf,
XX Mehrfachhybride aus nordamerikanischem
Westlichen Waldwolf und nordamerikanischem Arktischen Wolf)

Athaba II-Taima-canivaris

„Athaba II.“ 10 Wochen und Taima

Taima-canivaris

„Taima“ Mehrfachhybride aus
Wald-, Grau- Mexikanischem Wolf und Kojote

Puppy-Mischling Wolf und Groenendael

„Puppy“ Mischling zwischen Groenendael und
einem schwarzen Waldwolf aus Nordamerika

Kapu-canivaris

„Kapu II.“ XX-YX = Wolfshybride
Mehrfachhybride aus nordamerikanischem Waldwolf
und nordamerikanischem Arktischem Wolf.

Kapu II-canivaris

„Kapu II.“ 6 Wochen alt

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Das Haus Den Kopf voller Wölfe
Die Geschichte zweier Menschen,
die ihr Heim und Leben mit Wölfen teilen!

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