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Rassebeschreibung:

Der Taigan oder auch Kirgisischer Windhund ist eine Hunderasse aus Kirgisien, die zwar nicht von der FCI anerkannt ist, wohl aber seit 2014 auf nationaler Ebene vom Verband für das Deutsche Hundewesen. Betreut wird die Rasse vom Deutschen Windhundzucht- und Rennverband (DWZRV).

Genau wie der Azawakh, der Sloughi, der Saluki, der Afghanische Windhund und der Mittelasiatische Tazi gehört auch der Taigan zu den orientalischen Windhundrassen.
Ihre Verbreitung reicht von Nordafrika bis in den zentralasiatischen Raum. Das Noma-denvolk der Kirgisen hat im Laufe der Zeit wiederholt seinen Siedlungsraum gewechselt, weshalb es schwierig ist, den genauen Ursprung des Taigan nachzuvollziehen. Fakt ist, dass der Taigan, wie man ihn heute kennt, eine ausgesprochene Hochgebirgsrasse ist, die sich hervorragend an die Arbeit in ihrer Heimat, den Hochgebirgsregionen des Tianshan, angepasst hat.

Sowjetische Kynologen führten in den 1930er Jahren erstmals eine Bestandserfassung durch, die dann aber durch den 2. Weltkrieg nicht beendet werden konnte. Im Jahr 1964 wurde dann in der damaligen Sowjetunion der erste Rassestandard für den Taigan fest-geschrieben. In dieser Zeit wurde dort die Jagd mit Windhunden insofern in gewisser Weise gefördert, dass die in Kolchosen organisierten Jäger planmäßig vorgegebene Mengen an Fellen von Pelztieren abliefern mussten.

Kirgisien (oder Kirgistan) erlangte im Jahr 1991 durch die Auflösung der Sowjetunion seine Unabhängigkeit, und die Rolle des Taigan änderte sich. Aufgrund des Zusammenbruchs von vielen Industriezweigen und der kollektivierten Landwirtschaft wandten sich viele Kirgisen wieder der nomadischen Lebensweise ihrer Vorfahren zu, und die Jagd mit dem Taigan trug nun für viele in nicht unerheblicher Weise zur Sicherung ihres Lebensunter-haltes bei. In den Städten entstand hingegen eine neue Oberschicht, die den Taigan in den letzten Jahren als prestigeträchtiges Symbol der kirgisischen Kultur für sich entdeckt hat. Im Jahr 1995 wurde vom „Kynologischen Rat der Kirgisischen Republik“ (einer dem Landwirtschaftsministerium zugehörige Behörde) ein neuer Rassestandard festgelegt, und in der Hauptstadt Bischkek finden inzwischen regelmäßig Zuchtschauen statt.

Der Taigan ist ein Jagd- und Hetzhund, der auf Gebirgswild angesetzt wird. Seine typischen Beutetiere sind Steinböcke, Rehe, Füchse, Murmeltiere, aber auch Wölfe. Von einigen Jägern wird er in Zusammenarbeit mit einem entsprechend abgerichteten Steinadler eingesetzt. Da das Gelände im Tienshan sehr zerklüftet ist, setzt der Taigan bei der Jagd nicht nur seine Sehfähigkeit, sondern auch alle anderen Sinne ein.

Wesensbeschreibung

Der Taigan ist ein großer Windhund, dessen Fell weich, lang und dicht ist und im Winter eine dichte Unterwelle aufweist. Die Fellfarbe kann schwarz, schwarz mit weißen Abzeichen, grau, braun und fahlgelb oder rein weiß sein. In den Bereichen, in denen das Fell dunkel gefärbt ist, kann es weiße Abzeichen tragen. Am Fang, den Vorderseiten des Schädels und der Vorderläufe (vom Vorderfußwurzelgelenk bis zu den Pfoten), sowie an Teilen der Hinterläufe (vom Sprunggelenk zu den Pfoten) als auch auf dem Rücken und an den Flanken ist das Haar kurz.

An der Hinterseite des Oberkopfes ist es wellig, 7 cm lang oder länger und wird von der Front zur Rückseite des Schädels zunehmend länger. Auch am Hals, den Schultern, auf den Unterarmen, an der Rückseite der Vorderläufe bis zum Vorderfußwurzelgelenk und vom Zentrum des Rippenbogens nach außen hin ist das Haar länger. In einigen Fällen bedeckt das Haar auch die Pfoten und den hinteren Mittelfuß; zwischen den Zehen wächst raues Haar.

Die Hängeohren sind dick und faltenfrei und ebenfalls von weichem, welligem und fünf bis acht Zentimeter langem Haar bedeckt. Diese recht auffällige Verteilung des Haarkleides ist für den Taigan genauso typisch wie der Kringel am Ende des Schwanzes; bei diesem sind die letzten Wirbelkörper zusammengewachsen, so dass der Kringel nicht entrollt werden kann. Sein großes Lungenvolumen, sein sehr kräftiger Knochenbau und sein dichtes Fell ermöglichen es dem Taigan, in Höhenlagen von bis zu 4000 Metern zu jagen.

Der Taigan ist ein ausgeglichener, aktiver, selbstständiger Hund, der sehr selbstbeherrscht auf fremde Menschen reagiert. In Gesellschaft seiner Bezugsperson und deren Familie ist er meistens ruhig, bisweilen sogar phlegmatisch, vor allem aber treu und ergeben. Er erträgt keine groben Umgangsformen. Auf die Sichtung von Wild reagiert er sehr aufgeregt. Er ist ein ehrgeiziger, tapferer und selbstständig entscheidender Jäger, der dabei aber nie den Kontakt zu seinem menschlichen Jagdgefährten verliert. Er ist sehr intelligent, reagiert gut auf Veränderungen in seiner gewohnten Umgebung und findet sich schnell zurecht.

Der Taigan eignet sich sowohl für ein Leben im Haus als auch für eines im Freien, so lange man seinem Bedürfnis nach viel Auslauf nachkommt. Spaziergänge müssen lang und ohne Leinenzwang sein. Unnötig zu erwähnen, dass das in einer dicht besiedelten Stadt mit vielen Straßen und viel Autoverkehr nicht möglich ist.

Thema Gesundheit

Der Taigan zeigt eine Neigung zu Diskopathie. Darunter sind Lähmungserscheinungen zu verstehen, die die Gliedmaßen betreffen. Ursache dieser Erkrankung ist ein Bandscheibenvorfall, bei dem das Gewebe aus der Bandscheibe auf die umliegenden Nerven drückt. Eine Diskopathie löst Schmerzen und Lähmungen in den Vorder- wie auch Hinterbeinen aus.

Außerdem sind einige Fälle von Hüftgelenksdysplasie (HD) und Toxoplasmose bekannt. Bei der letzteren handelt es sich um eine ernstzunehmende Infektionskrankheit, die bei positiver Diagnose dringend fachärztlich behandelt werden muss. Sie wird durch einen einzelligen Parasit (Toxoplasma gondii) ausgelöst, der auf verschiedenen Wegen auf das Tier übertragen werden kann. An Toxoplasmose erkrankte Katzen scheiden z.B. Eier der Parasiten, sogenannte Oozyten, mit dem Kot aus. Auch durch die Gabe von rohem oder nur teilweise gegartem Fleisch kann der Hund den Erreger aufnehmen. Dies betrifft hauptsächlich Schweine-, Schaf- und Ziegenfleisch.

Erfreulicherweise sind all diese Krankheitsbilder recht selten, und ein gesunder Taigan kann ein Lebensalter von 10-13 Jahren erreichen.

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