Rassebeschreibung:
Der Azawakh ist eine anerkannte afrikanische Windhundrasse. Er ist als auch Tuareg-Windhund bekannt und wurde von den Nomaden der Sahelzone, den Tuareg und Peulh, aber auch den sesshaften Haussa, als Jagd-, Wach- und Schutzhund gehalten. Ursprünglich war der Azawakh über weite Teile der afrikanischen Sahelstaaten Mali, Niger und Burkina Faso im Bereich des mittleren Nigerbeckens verbreitet. Bei den im Süden der Sahelzone ansässigen Tuaregstämmen wird er Idi genannt, was nicht mehr als einfach „Hund“ bedeutet und sich dadurch erklärt, dass in der zentralen Sahelzone keine andere Hundeform existiert. In den nördlicheren Regionen, die bereits in der Sahara liegen, wird er als Osca bezeichnet, ein Begriff, der in Tamascheq (der Sprache der Tuareg) für besonders selektierte und edle Windhunde steht.
Der Name Azawakh ist vom Azawakh-Tal abgeleitet, das sich im Grenzgebiet der Staaten Mali und Niger und damit im Zentrum der Ursprungsregion befindet. Der Azawakh ist eine typische, für die Hetzjagd gezüchtete Rasse, die aber auch zum Bewachen der Nomadenlager und von Viehherden eingesetzt wurde.
Der Azawakh wird häufig mit dem Sloughi verwechselt, was nicht nur an den Anpass-ungen beider Rassen an ähnliche Umweltbedingungen in ihren Ursprungsgebieten liegt, sondern auch auf gegenseitige Einkreuzungen bei beiden Rassen zurückzuführen ist.
Wesensbeschreibung
Der Azawakh ist ein typischer Windhund und zählt zu den großen Hunderassen. Mit seinen langen Beinen, seinem geschmeidigen Gang und seiner gut ausgebildeten Muskulatur vermittelt er den Eindruck von kraftvoller Eleganz, Leichtigkeit und Elastizität. Sein Fell ist kurz, dünn und auf dem Bauch bis zur Haarlosigkeit reduziert. Die Fellfarbe kann rot, sandfarben (in allen Schattierungen von hell sand- bis dunkel falbfarben) oder schwarz gestromt sein, wobei sich die Zeichnung auf die Gliedmaßen beschränken sollte. Allerdings trifft man in der Ursprungsregion häufiger auf Hunde mit weit stärkerer Weißzeichnung und auch anderen Farben wie blau, schwarz, cremefarben und Grizzle-zeichnung, was zu ausgiebigen Diskussionen darüber geführt hat, ob der derzeitig gültige Standard das Gesamtbild der Rasse wirklich korrekt wiedergibt.
Eine schwarze Kopfmaske und ein weißer Brustfleck, sowie weiße „Stiefel“ an allen vier Läufen sind ebenfalls erlaubt. Die Ohren sind ziemlich hoch angesetzt, dünn, dreieckig mit leicht abgerundeter Spitze und liegen von einer breiten Basis herunterhängend am Kopf an. Der Schwanz ist tief angesetzt, lang, dünn, läuft schlank aus und trägt an der Spitze einen weißen „Pinsel“.
Die Rasse des Azawakh ist noch sehr ursprünglich, temperamentvoll und mit einem reichen Instinktrepertoire ausgestattet. Dieser Hund kann sehr dominant und territorial sein. Andererseits ist er sehr sensibel und zurückhaltend, was vor allem zutage tritt, wenn er sich mit ihm neuen Situationen konfrontiert sieht. Fremden gegenüber zeigt er sich reserviert, aber im Umgang mit seiner/seinen Bezugsperson(en) und anderen ihm bekannten Menschen ist er sanft, liebevoll und gelegentlich geradezu überschwänglich freundlich.
Als echter Windhund ist des Azawakhs liebste Beschäftigung das Rennen, was im normalen Leben hierzulande nicht ganz ungefährlich ist, denn als Sichtjäger verfügt er über einen ausgesprochenen Jagdtrieb. Dennoch ist es für sein Wohlergehen unerlässlich, dass er auch ohne Leine in einem weiten Gelände ohne Fahrzeugverkehr herumrennen kann; dafür eignet sich z.B. eine Hunderennbahn.
Der Azawakh ist kein Hund für den Anfänger und nicht einfach zu erziehen. Es ist wichtig, bereits im Welpenalter mit einer konsequenten, dabei aber auch einfühlsamen, liebe-vollen und gewaltlosen Erziehung zu beginnen. Auch muss er ausreichend sozialisiert werden, damit bei Besuchen von fremden Personen und der Konfrontation mit anderen Hunden nicht sein stark ausgeprägtes Territorialverhalten und sein Schutzinstinkt die Oberhand ergreifen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt bei ihm in Geduld und Verständnis, aber keinesfalls in übertriebener Strenge oder gar Grobheit, denn solche Methoden würden diesen sehr sensiblen Hund zerbrechen.
Thema Gesundheit
Genetisch bedingte oder rassetypische Krankheiten sind beim Azawakh nicht bekannt. Trotz seines filigran wirkenden Körperbaus ist er sehr robust, aber seine dünne Haut ist recht empfindlich und kann leicht verletzt werden. Was der Azawakh überhaupt nicht mag, ist kaltes Wetter.
Ein gesunder Azawakh hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10 bis 13 Jahren.