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Rassebeschreibung:

Der Basset fauve de Bretagne ist eine seit 1963 von der FCI anerkannte Hunderasse mit Her­kunftsland Frankreich.

Es handelt sich trotz seiner eher moderaten Größe um einen erstaunlich leistungsfähigen, lebhaf­ten Lauf- und Schweißhund für Niederwild (Kaninchen, Hase, Fuchs, Reh- und Schwarzwild), der sich vor allem bei Jägern in seinem Heimatland seit weit mehr als einem Jahrhundert großer Beliebtheit erfreut. Seit den 1970ern hat er aber auch als Familienhund zunehmend an Bedeu­tung gewonnen, seit den 1980ern insbesondere in England und seit Anfang des 21. Jahrhunderts auch in den USA, wo er als Fawn-colored Brittany Basset oder einfach nur Brittany Basset be­kannt ist.

Seine Abstammung liegt zusammen mit dem größeren (bis 56 cm hoch) und selteneren Griffon fauve de Breta­gne im mittlerweile ausgestorbenen Grand fauve de Bretagne, dessen Ei­genschaften er deutlich erkennbar übernommen hat. Seine Geschichte erreicht somit mindestens bis ins 16. Jahrhundert zurück, als François I. ein Rudel Grands sehr erfolgreich bei hö­fischen Jagden verwendete.

Nach der Französischen Revolution 1789 waren diese Hunde nicht länger ausschließlich der Aristokratie vorbe­halten, jedoch besaßen die meisten Jäger aus dem „gewöhnlichen Volk“ keine Pferde und benötigten daher kleinere Jagdgefährten.

Folglich wurde der Grand vermutlich einfach durch Auswahlzucht verkleinert. Als „Väter“ des Basset fauve de Bretagne in seiner heutigen Gestalt gelten die Herrn Lane und Couteulx, die sich Ende des 19. Jahrhunderts um dessen Reinzucht verdient gemacht haben. Gerüchte, dass die Rasse nach dem 2. Weltkrieg erst durch Einkreuzen anderer, ähnlicher Rassen, darunter dem Rauhaar-Dackel, vor dem Aussterben gerettet werden konnte, werden vom französischen Hunde­verband vehement abgestritten. Der Grand starb jedoch tatsächlich spätestens in dieser Zeit aus. Dieser ist nicht wie verschiedentlich angegeben mit dem Griffon identisch, sondern vielmehr der gemeinsame Vorfahre von Basset und Griffon.

Wesensbeschreibung

Mit bis zu 38 cm Höhe und maximal 18 kg Gewicht ist der Basset fauve de Bretagne ein eher kleiner und kompakter Jagdhund. Die Beine sind in aller Regel kurz, jedoch treten hin und wie­der einzelne Exemplare mit längeren, Griffon-ähnlichen Läufen auf, die auf seine Abstammungs­geschichte hinweisen. Sein Fellkleid ist kurz, rau und hart, dabei aber weder wollig noch gelockt, in weizengelb bis ziegelrot. Schwarze oder gar weiße Flecken (z.B. ein Bruststern) gelten als un­erwünscht, da sie seine ansonsten gute Tarnung beim Einsatz auf der Jagd einschränken. Ein paar schwarze Haare auf dem Rücken werden bei Ausstellungen jedoch toleriert.

Im Vergleich mit anderen Bassets ist der Rücken relativ kurz und breit. Die sichelförmig getrage­ne, oft borstige, deutlich zugespitzte Rute ist von mittlerer Länge und am Ansatz recht dick. In Bewegung schwingt sie oberhalb der Rückenlinie rhythmisch und erhaben von einer Seite zur anderen. Generell ist der Gang beschwingt und lebhaft. Das Gesicht sollte nicht allzu lang behaart sein. Die gut, aber nicht übermäßig behaarten Hängeohren reichen nur bis knapp unter die Kieferlinie und schleifen keineswegs auf dem Boden wie bei manchen anderen Bassets. Die Nase kann schwarz oder braun sein, und die Augen sind meistens dunkelbraun und in jedem Fall ausdrucksstark.

Der Basset fauve de Bretagne besitzt Persönlichkeit und davon jede Menge. Er ist intelligent und sehr lernfähig, überaus lebhaft, dabei aber nicht chronisch hektisch, und trotz seiner geringen Größe verblüffend schnell und ausdauernd. Das Jagen liegt ihm im Blut und macht ihn zu einem sehr ernstzunehmenden Mitstreiter bei entsprechenden Leistungsprüfungen. Er kann sich prak­tisch in jedem Gelände zurechtfinden, lässt sich von kaum einem Beutetier beeindrucken, ist mu­tig, raffiniert und hartnäckig, dabei aber nicht lebensmüde.

Andererseits erweist er sich als umgänglicher Familienhund, der allerdings auch sehr viel Auslauf und Beschäftigung braucht. Er ist Menschen gegenüber naturgemäß eher zutraulich, nicht ängst­lich, keineswegs aggressiv, im Umgang liebevoll, fröhlich und ausgeglichen und somit ein ange­nehmer Mitbewohner im häuslichen Umfeld. Als Wach- oder Schutzhund ist er hingegen völlig ungeeignet. Ihm wird nachgesagt ein außergewöhnliches Schlafbedürfnis zu haben und viel Zeit beim dösen verbringt.

Seinem Jagddrang kommt man am besten mit Fährtenarbeit und Suchspielen entgegen, auch für Agility-Training bietet er sich an. Wird dieser Aspekt allerdings grundsätzlich vernachlässigt, kann er sich schon mal selbstständig entscheiden, einen Ausgang für eine Jagdunternehmung zu nutzen oder anderen Unfug veranstalten. Andererseits genießt er auch das gemeinsame Kuscheln auf der Couch. Aufgrund seiner angeborenen Selbstständigkeit spricht er bei seiner Erziehung weder auf übertriebene Härte noch Unterdrückung an. Viel eher erreicht man als Halter sein Ziel, wenn man ihm das Gefühl einer Partnerschaft vermittelt, in der er mitentscheiden kann, und möglicherweise ist hier die Anleitung durch einen erfahrenen Hundetrainer vonnöten.

Seine Körpersprache ist relativ einfach zu verstehen, und speziell die beweglichen Ohren sind ausdrucksstarke Signalgeber. Er bellt nicht übermäßig viel, zeigt aber die Gegenwart z.B. eines Kaninchens oder einer frischen Spur verbal deutlich an – genau dazu wurde er ja gezüchtet! Auch mit Kindern kommen diese Hunde gut zurecht, vor allem wenn diese selbst zu lebhaften. bewegungsintensiven und immer neuen Spielen neigen. Sein Schmutz abweisendes Haarkleid ist pflegeleicht und sollte lediglich regelmäßig gebürstet und möglicherweise bei Bedarf auch ab und zu ausgedünnt oder getrimmt werden.

Thema Gesundheit

Kurioserweise sterben die meisten Bassets fauves de Bretagne offenbar im Straßenverkehr, was sich allerdings einfach dadurch erklärt, dass sie beim Verfolgen einer Fährte alles um sich herum vergessen.

Rassetypische Erkrankungen betreffen das Fortpflanzungssystem, sowie Probleme mit den Ohren (Otitis media und Otitis externa) und den Augen (Cornealgeschwüre und Grauer Star). Auch Fäl­le von Hüftgelenksdysplasie und maligner Hyperthermie (akut ausgelöst z.B. durch die Verwen­dung ungeeigneter Narkosemittel) sind bekannt geworden, wenngleich selten, und hierfür exis­tieren entsprechende Gentests. Insgesamt betrachtet ist die Rasse jedoch genetisch sehr gesund.

Die Lebenserwartung liegt bei maximal 12–14 Jahren.

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CaniVaris-Basset fauve de Bretagne

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