Rassebeschreibung:
Der Bergamasker Hirtenhund (Cane da pastore Bergamasco) ist eine anerkannte italienische Hunderasse und vermutlich ein Nachkomme des Persischen Schäferhundes.
Zusammen mit dem Maremmaner Hirtenhund (Maremmano) gehört der Bergamasker zu den am weitesten verbreiteten und ältesten Hirtenhunden Italiens. Er war einst über die gesamte italienische Alpenregion verbreitet, wobei die größte Population in den Bergamasker Tälern anzutreffen war, da sich dort die meisten Schafzüchter befanden. Der Bergamasker Hirtenhund diente zum Treiben von Schafen, aber auch als Herdenschutzhund für auf Berghängen gehaltene Herden. Im Jahr 1898 wurde in Italien das erste Zuchtbuch für die Rasse begonnen.
Heute erfreut sich der Bergamasker großer Beliebtheit als Familienhund und ist sehr gut für sportliche Aktivitäten wie Dogdancing und Agility, aber auch für ernsthaftere Aufgaben wie etwa Mantrailing zu begeistern. Neben seinem ursprünglichen Einsatz als Hütehund wird der Bergamasker heute weiterhin beispielsweise als Therapiehund in Altersheimen und spezialisierten Kinderhorten eingesetzt.
Wesensbeschreibung
Der Bergamasker Hirtenhund ist ein Hund von mittlerer Größe mit einem rustikalen Aussehen, kräftigen Körperbau und harmonischen Proportionen. Er besitzt ein sehr reichhaltiges und langes, harsches Fell, das alle Körperpartien bedeckt und einfarbig grau, oder grau mit Flecken in allen möglichen Nuancen von Grau (hellgrau über ein dunkleres Grau bis hin zu Schwarz), aber auch isabellafarben, rötlich fahl schattiert oder einfarbig schwarz sein kann. Ein einfarbig weißes Fell ist nach dem Zuchtstandard nicht zulässig, jedoch werden weiße Flecken toleriert, wenn diese nicht mehr als 1/5 der Gesamtfläche ausmachen. Die Unterwolle ist sehr kurz und extrem dicht. Das Fell bildet ab Mitte der Brust nach hinten und an den Gliedmaßen Zotten, die oben auf der Rückenlinie ansetzen und über die Körperseiten herabfallen.
Die Hängeohren sind dünn und etwa halb so lang wie der Kopf. Die Augenfarbe kann der Fellfarbe entsprechend heller oder dunkler sein. Der gut mit ebenfalls harschem Haar versehene Schwanz reicht in Ruhestellung bis zum Sprunggelenk hinunter und wird bei Erregung sichelartig nach oben gebogen getragen.
Im Alter von zwei Jahren beginnt das Ober- und Unterfell zu verfilzen und bildet ab dann die für die Rasse typischen Zotten, die sich jedoch nicht bis in den Kopf- und Nacken-bereich erstrecken. Um dieses typische Aussehen zu erhalten, ist keine aufwendige Fell-pflege nötig; allerdings sollte das Bauchfell kurz gehalten werden, so dass die Zotteln eine Art Umhang bilden.
Der Bergamasker Hirtenhund ist wachsam, intelligent, verfügt über eine starke Konzentrationsfähigkeit und einen guten Gleichgewichtssinn. Er ist gelassen und geduldig, was ihn zu einem idealen Wach- und Begleithund macht und zu den unter-schiedlichsten Aufgaben befähigt. Mit seiner menschlichen Familie geht er eine en-ge Bindung ein. Er liebt Aufenthalte im Freien und in der Natur und braucht eine sport-liche Person an seiner Seite. Auch wenn es für ihn wichtig ist, dass sein Tag so abwechs-lungsreich wie möglich gestaltet wird, lässt er sich recht leicht erziehen, wobei man aber nicht die Tatsache außer acht lassen darf, dass man es mit einem Hirtenhund zu tun hat. Er neigt dazu, alle Kommandos zu hinterfragen und dann selbstständig zu entscheiden, welche seiner Ansicht nach sinnvoll sind und welche nicht. Der Schlüssel zum Erfolg und damit zu einem gehorsamen Bergamasker liegt in einer geduldigen und liebevollen Erziehung, die den Halter dafür mit einem sehr treuen und einzigartigen Begleithund belohnt.
Thema Gesundheit
Der Bergamasker Hirtenhund gilt als eine ausgesprochen robuste Rasse, bei der es nur selten zu Erkrankungen kommt und die bis jetzt frei von genetisch bedingten Krankheiten ist. Die Lebenserwartung eines Bergamaskers liegt bei 11 bis 15 Jahren.