Rassebeschreibung:
Der Ursprung und die Abstammung des Cane Corso (auch oft Italienische Dogge, Corsohund oder Italienischer Molosser genannt) sind noch nicht sicher belegt. Seine Abstammung vom Mastino Napoletano, der verschiedentlich selbst als eine Varietät des Cane Corso bezeichnet wird, ist umstritten.
Sicher ist, dass es in Süditalien und auf Sizilien schon im 4. Jahrhundert n. Chr. eine Form dieser Rasse gab (den Italienischen Hirtenhund) und dass der Canis pugnacis (oder Römischer Molosserhund/Cane di Macellaio), der wahrscheinlichste Vorfahre des Cane Corso, jahrhundertelang die antiken Römer als Kriegs- und Hütehund begleitete.
Neuesten Nachforschungen zufolge sollen sowohl der Cane Corso als auch der Mastino Napoletano Nachfahren des Canis pugnacis des Altertums sein. Erst 1996 erfolgte die Anerkennung der Rasse durch die FCI.
Früher überall in Italien gehalten, ist er in den letzten Jahren nur noch in Apulien und angrenzenden Provinzen Süditaliens vertreten. Sein Name leitet sich vom lateinischen Wort cohors ab, was „Hüter, Verteidiger von Haus und Hof“ bedeu-tet.
In Italien arbeiten diese Hunde oft im Rudel und werden als Familien-, Schutz-, Herdentreiber- oder Hütehunde gehalten. Außerhalb Italiens sind sie relativ selten anzutreffen.
Sie gelten als gelehrig, arbeitsfreudig, ruhig, freundlich, kinderlieb, treu, anhänglich, verspielt, sportlich und verhalten sich Fremden gegenüber eher gleichgültig und desinteressiert solange sie ihre Familien oder deren Besitz nicht bedroht sehen.
Der Cane Corso wird in Deutschland in Bayern und Brandenburg, sowie in Liechtenstein und den Schweizer Kantonen Genf, Freiburg, Glarus, Schaffhausen, Thurgau und Tessin in Rasselisten als ‚potenziell gefährlich‘ geführt. Im Kanton Genf ist seine Haltung gänzlich verboten.
Wesensbeschreibung
Der Cane Corso hat in der Regel ein ruhiges Wesen und einen ausgeprägten Bewachertrieb. Wer einen gut erzogenen Cane Corso kennenlernt, wird sich wahrscheinlich wundern, dass dieser ruhige und freundliche Hund in einigen deutschen Bundesländern als „Listenhund“ und damit als potenziell gefährlich eingestuft wird.
In der Hand von erfahrenen Hundebesitzern bildet der Cane Corso einen sehr angenehmen Charakter aus, ist kinderlieb, geduldig und treu. In den falschen Händen kann sich sein ausgeprägter Wach- und Schutztrieb allerdings auch zum Negativen entwickeln.
Er liebt Streicheleinheiten und ist leicht zu erziehen, wenn er liebevoll, dabei aber konsequent und immer fair behandelt wird. Sein verspieltes Wesen und seine Arbeitsfreudigkeit zeigt er, wo immer sich dazu eine Möglichkeit bietet: beim Toben, beim Hundesport, aber auch bei verantwortungsvollen Aufgaben wie einer Ausbildung zum Schutzhund.
Der Cane Corso ist ein mittelgroßer bis großer, kräftiger, deutlich molosserartiger Hund, der insgesamt etwas länger als hoch sein sollte. Das Haarkleid ist kurz, glänzend, sehr dicht, schwarz, bleigrau, schiefergrau, hellgrau, hell falbfarben, rehbraun, dunkel falbfarben, gestromt in allen Schattierungen und mit grauer oder schwarzer Maske, die nicht über die Augen hinaus reichen sollte.
Er besitzt nur wenig Unterwolle. Sein breiter, molossoider Kopf zeigt einen markanter Stirnabsatz mit sichtbarer Stirnfurche und betonten Augenbrauenbögen. Er hat einen leichten Vorbiss; Schnauze zu Oberkopf weisen ein Verhältnis von 1 zu 2 auf. Die Ohren sind sehr hoch angesetzt, dreieckig, hängen herunter und haben einen breiten Ansatz.
Thema Gesundheit
Die Veranlagung zu Gelenkproblemen wie der Hüftgelenks- (HD) oder Ellbogendysplasie (ED) liegt beim Cane Corso, genau wie bei vielen anderen großen und mittelgroßen Hunderassen, in den Genen. Um derartige Krankheitsbilder zu minimieren, sollte man schon im Welpenalter ausuferndes Rennen und Springen unterbinden, um die noch im Wachstum befindlichen Gelenke nicht zu überlasten. Auch im späteren Leben können übertriebene Aktivitäten zu Herzproblemen, Bänderrissen und Blähungen führen.