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Rassebeschreibung:

Der Kritikos Lagonikos, auch als Kretischer Hasenhund bekannt, ist eine Hunderasse von der griechischen Insel Kreta. Der traditionelle griechische Name ist Kritikos Ichnilatis (übersetzt Kretischer Spürhund). Seit 2003 wird die Rasse vom Griechischen Kynologenverband (K.O.E., Mitglied der FCI) auf nationaler Ebene anerkannt, und zur Zeit sind Bemühungen im Gange, ihre internationale Anerkennung auch durch die FCI zu erlangen. Anerkannt wird die Rasse seit 2014 auf nationaler Ebene auch vom Verband für das Deutsche Hundewesen, und betreut wird sie vom Deutschen Windhundzucht- und Rennverband (DWZRV).

Die Bevölkerung von Kreta verwendete diesen Hundetyp bereits vor 4000 Jahren für die Jagd, denn er gehört vom Urtyp her zur Gruppe der Jagdhunde. Bisher wird aufgrund des Aussehens eine Verwandtschaft zu den windhundartigen Hunden des Mittelmeerraums vermutet, z. B. den Podencos auf der Iberischen Halbinsel.
Während der 230 Jahre andauernden Besetzung Kretas durch das Osmanische Reich ging der Bestand der Rasse so stark zurück, dass sie schon fast als ausgestorben galt. Auch die sozial-ökonomischen Veränderungen, die Kreta in den letzten Jahrzehnten erlebte, hatten negative Auswirkungen, jedoch konnte die Rasse in den abgelegenen Gebieten der gebirgigen Insel in ihrer Reinform erhalten werden.

Der erste schriftliche Rassestandard wurde aber erst 1994 festgelegt, und seitdem finden auf Kreta regelmäßig Spezialzuchtschauen statt. Der Kritikos Lagonikos gilt als der Nationalhund Kretas, ist aber noch immer sehr selten.

Bis etwa zur Mitte der 70er Jahre wurde der Kritikos Lagonikos zur Jagd auf die Kretische Wildziege (Kretischer Steinbock, Agrimi) eingesetzt, bis diese wegen der stark gefährdeten Bestände unter Schutz gestellt wurde. Die traditionellen Jäger erlegten nur männliche Tiere und verschonten die Weibchen, so dass diese Nachwuchs hervorbringen konnten. Bis etwa 1750 existierten auf Kreta auch Wildschweine, die allerdings nicht gejagt wurden, da sie als heilige Tiere galten. Zur Kaninchenjagd auf den kleinen Inseln vor Kreta, vor allem auf Dhia, nahmen die Jäger ihre Hunde auf Booten mit, aber heute darf dort wegen der Wildziegen-Reservate nicht mehr gejagt werden.

Heute wird der Kritikos Lagonikos überwiegend bei der Hasenjagd eingesetzt, fand in früheren Zeiten aber auch als Hütehund von Schafherden und als Wachhund Verwendung. Bei der Jagd setzt er Nase und Augen ein, hält stets Kontakt zu seinem Halter und lässt sich auch über größere Entfernungen gut mit akustischen und optischen Signalen lenken.

Kundenerfahrung Testvariante Selekt: Ella-2

Wesensbeschreibung

Der Kritikos Laginikos gehört zu den mittelgroßen Hunderassen, ist schlank, aber auch muskulös und besitzt ein glattes Kurzhaarfell, das verschiedene Farben haben kann. Es kann einfarbig weiß, hell creme, strohfarben/fawn, rot/kastanienbraun, mit oder ohne hellere und dunklere Schattierungen sein und an der Brust, den Pfoten und der Schwanzspitze weiße Abzeichen haben. Außerdem kommen gestromte, rötlich/kastanienbraune und lohfarbene oder auch brindle oder rötlich/kastanienbraun-lohfarbene Exemplare mit weißen Abzeichen vor. Generell können alle Farben von schwarz, schwarz/weiß, weiß und rötlich/kastanienbraun über schwarz-loh/black and tan, black bis hin zu tan/schwarz-loh mit weißen Abzeichen auftreten.

Der Kopf ist länglich und keilförmig, die Augen sind mandelförmig, und die Lidränder sind gut pigmentiert. Seine Ohren sind von dreieckiger Form, extrem beweglich und stehen aufrecht. Den Schwanz trägt er aufgerollt (geringelt) über dem Rücken, streckt ihn aber im vollen Lauf und im entspannten Zustand aus. Seine Gangart wirkt im Lauf und Galopp elegant und federnd. Der Kritikos Laginikos ist ein wendiger, schneller und ausdauernder Hund, der das aufgespürte Wild reaktionsschnell verfolgt, wobei alle seine Sinne zum Einsatz kommen. Er verfolgt die frischeste Hasenfährte völlig lautlos und erreicht selbst in unebenem Gelände Geschwindigkeiten von 60 bis 70 km/h.

Der Kritikos Laginikos ist aufgeweckt, intelligent und freundlich, hat ein rasches Auffassungsvermögen, ist hochgradig instinktsicher, sozial und kommunikativ und zeigt sich bei der Jagd voller Elan, mutig und ausdauernd. Im Kreise seiner menschlichen Familie ist er ruhig, sensibel und anhänglich, Fremden gegenüber jedoch zurückhaltend.

Bei der Erziehung dieser Hunde gilt in besonderen Maße die Regel, dass kein blinder Gehorsam erwartet werden sollte und Erziehungsmethoden, die auf Härte und Strafe basieren, gänzlich ungeeignet sind. Die wichtigsten Faktoren bei der Erziehung eines Kritikos Lagonikos sind Fairness, Geduld und Konsequenz. Eine ungerechte und inkonsequente Behandlung führt zu Sturheit und Ungehorsam. Positive Bestärkung, zum Beispiel beim Clickertraining sowie klare Regeln im täglichen Umgang, die von allen Beteiligten eingehalten werden, wirken sich hingegen positiv aus. Es ist ein selbstständig denkender Hund, der sehr schnell lernt, so dass es einfach ist, ihm den notwendigen Grundgehorsam zu vermitteln. Fehler in der Erziehung wirken sich andererseits aufgrund seiner Intelligenz und Sensibilität unter Umständen nachhaltig aus. Trotz des ihm eigenen Temperaments ist er im Wesen ausgeglichen und wirkt niemals nervös oder gar neurotisch.

Der Kritikos Laginikos wurde bereits in der Antike als Begleiter von Jägern zu Pferde benutzt, was ihn auch zum Reitbegleithund qualifiziert, denn er kann durch seine Schnelligkeit und Ausdauer ohne Probleme mit jedem Pferd mithalten. Seine natürliche Vorsicht, Aufmerksamkeit und schnelle Reaktionsfähigkeit schützen ihn dabei vor möglichen Konfrontationen mit den Pferdehufen.

Thema Gesundheit

Die ursprünglichen Lebensumstände des Kritikos Lagonikos haben ihn zu einem robusten Hund gemacht, der er auch bis heute geblieben ist. Im Sommer war er viel auf sich allein gestellt, und die rauen Bedingungen in den Bergen haben ihn abgehärtet, denn früher wurden diese Hunde nur während der Jagdsaison ins Haus geholt. Allerdings zählen sie auch zu den Spätentwicklern und gelten erst im Alter von etwa 4 Jahren als erwachsen.

Die Weibchen kommen erst mit etwa 18 Monaten erstmalig in Hitze, die von da an in den meisten Fällen auch nur einmal im Jahr eintritt und nicht wie bei anderen Rassen zweimal im Jahr.

Genetisch bedingte Erkrankungen sind von dieser Rasse nicht bekannt.

Die Lebenserwartung dieser Hunde ist bei guter Haltung mit 14 bis Jahren sehr hoch, und Exemplare, die ein Alter von von über 20 Jahren erreichen, sind keine Seltenheit.

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Kritikos-Lagonikos-canivaris

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„Selekt“

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