Der Korthals Griffon (Griffon d’arrêt à poil dur) ist eine anerkannte französische Hunderasse, die auf deutsch auch als Französischer Rauhaariger Vorstehhund (Korthals) bezeichnet wird; das französische Wort Griffon bedeutet Rauhaar.
Der in Deutschland lebende niederländische Züchter Eduard Korthals züchtete diese Rasse gegen Ende des 19. Jahrhunderts aus zahlreichen europäischen Hunden dieses Jagdhundetyps heraus und schaffte es nach 15 Jahren, einen in Aussehen und Leistung einheitlichen Stamm zu schaffen. Den ersten Standard legte er 1886 fest, jedoch wurde dieser dann 1929 revidiert. Korthals war gegen eine Trennung der rauhaarigen Vorsteh-hunde in Stichelhaar, Drahthaar und Korthals Griffon, konnte sich aber nicht durchsetzen. Auch heute noch haben selbst Fachleute Probleme damit, zwischen Deutsch-Drahthaar, Deutsch-Stichelhaar und Griffon d’arrêt à poil dur-Korthals zu unterscheiden, was allen-falls über die Haarstruktur gelingt. Obwohl die Zucht der Rasse ihren Ursprung in Deutschland hat, wird sie als französische geführt.
Der Korthals Griffon kommt überwiegend als Jagd- und Vorstehhund, aber auch bei der Schweißarbeit (Nachsuche oder Fährtenarbeit) zum Einsatz, wofür er sich durch seine Intelligenz und Leichtfüßigkeit ausgezeichnet eignet. Generell ist er ein ergebnis-orientierter, verlässlicher, unerschrockener, feinsinniger, wanderfreudiger und spurtreuer Vollgebrauchshund in, der sowohl im Wald und Feld als auch im Wasser mit Spaß arbeitet.
Wesensbeschreibung
Der Korthals Griffon ist ein widerstandsfähiger, mittelgroßer bis großer und schwerer Jagdhund. Sein Fell ist hart und derb, entweder stahlgrau mit kastanienbraunen Flecken oder einfarbig kastanienbraun, häufig mit einer Beimischung von weißen oder gestichelten Haaren. Er kann aber auch weiß und kastanienbraun oder weiß und orange sein, und sein Fell erinnert beim Anfassen an Wildschweinborsten. Unter dem harten Deckhaar befindet sich eine feine und dichte Unterwolle. Er besitzt mittelgroße, vorne anliegende Schlappohren. Seine buschigen Augenbrauen beschatten die dunkelgelben oder braunen Augen, ohne diese zu überdecken. Er besitzt einen gut ausgeprägten Kinn- und Schnurrbart, die ihm einen charakteristischen Ausdruck verleihen und Kraft und Entschlossenheit ausdrücken.
Der Korthals Griffon hat einen sanftmütigen Charakter und ist ein stolzer, ausgezeich-neter Jäger, der zu seinem Halter und seinem Territorium eine starke Bindung entwickelt. Er ist sehr wachsam, Kindern gegenüber aber ein sanfter Geselle. Wie alle Hunde, von denen ein gewisses Maß an Selbstständigkeit erwartet wird, kann auch er manchmal ausgesprochen stur sein und den Gehorsam verweigern. Dies geschieht allerdings nur selten, denn im Allgemeinen ist er sehr gutmütig und ein um Harmonie bemühter Hund. Er braucht die Nähe zum Menschen und ist für die Haltung im Zwinger oder an der Kette völlig ungeeignet (welcher Hund ist das schon?). Er ist erstaunlich sensibel und benötigt daher einen geregelten Tagesablauf und einen festen Rahmen, die Sicherheit vermitteln. Er ist definitiv nicht dafür geeignet, ihn überall hin mitzunehmen, und bei Besuchen auf dem Jahrmarkt oder anderen lauten und mit Menschen überfüllten Orten lässt man ihn lieber zu Hause in seiner vertrauten Umgebung.
Der Korthals Griffon möchte möglichst viel Zeit (am besten mehrere Stunden am Tag) im Freien verbringen, wo er nicht nur laufen und herumtollen will, sondern auch einer Aufgabe nachgehen möchte. Wenn sein Halter dem nicht nachkommt, sucht er sich auch selbst eine Beschäftigung, was nicht immer im Sinne des Halters sein mag. Er ist gut als Begleithund beim Fahrradfahren oder Reiten geeignet. Das macht deutlich, dass er eine Familie braucht, die bereit ist, seinen Bedürfnissen entgegenzukommen und viel Zeit in seine Bewegung und sein Training zu investieren.
Thema Gesundheit
Rassespezifische Erkrankungen sind beim Korthals Griffon nicht bekannt, jedoch haben alle großen Hunderassen einen Hang zur Hüftgelenksdysplasie. Außerdem kann es in seltenen Fällen zu Epilepsie, Stoffwechselerkrankungen, Zwangsstörungen (OCD; Obsessive-Compulsive Disorder), zur von Willebrand-Krankheit Typ 2 (VWD; Blut-gerinnungsstörung) oder einem Entropium (eingerolltes Augenlid) kommen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 10 bis 12 Jahren.