Rassebeschreibung:
Dieser grazile, windhundartige und anmutig wirkende Hund, mit seinen typischen Stehohren und seiner Ringelrute, gehört zu den ältesten Hundetypen. Sein Aussehen ähnelt mehreren, heute bekannten, Hunderassen aus dem Mittelmeerraum, die unter dem Podenco-Typ zusammengefasst sind. Bei Ausgrabungen von Gräbern der alten ägyptischen Pharaonen und auf Abbildungen aus dieser Zeit, ist ein Hund dargestellt, der viel Ähnlichkeit hat mit dem heutigen Podenco. Ob dieser tatsächlich der Vorfahre des Podencos ist, ist nicht genau geklärt.
Was man jedoch sagen kann ist, dass die Ägypter zu diesem Hund ein besonderes Verhältnis gehabt haben müssen. Man fand sie als Grabbeigabe in Gräbern, sorgfältig als Mumie einbalsamiert, und auch eine ihrer Gottheiten, der Totengott Anubis, wird mit einem Hundekopf, der ihm ähnlich sieht, dargestellt. Zu seiner Verbreitung im Mittelmeerraum könnten im Laufe der Zeit antike Seefahrer beigetragen haben. Zu seinem heutigen Erscheinungsbild werden verschiedene Hunderassen beigetragen haben. Genaueres ist aber auf Grund des langen zeitlichen Verlaufs dieser Rasse mit Spekulationen verbunden.
Um dieser Rasse insgesamt ein möglichst zutreffendes und bleibendes Abbild zu ermöglichen, wurde von der FCI 1987 ein Rassestandard für den Podenco festgelegt. Die Hauptaufgabe dieses Hundes war wohl von jeher die Jagd. Und für diese Aufgabe ist er auch hervorragend geeignet, besonders im unwegsamen, steilen und felsigen Gelände, wie es oft an den Küsten des Mittelmeerraums zu finden ist. Es scheint fast, dass er an den steilen Felshängen klebt, so geschickt kann er sich auf diesem schwierigen Untergrund bewegen. Er verfügt über ein enormes Sprungvermögen und selbst seine Pfoten sind besonders gut auf dieses Gelände angepasst.
Durch sie kann er schnell sein, verfügt aber auch gleichzeitig über die nötige Standfestigkeit. Seine Aufgabe, Kleinwild in Felsspalten aufzuspühren, übernimmt er meist im Rudel. Die so gestellte Beute apportiert er vorbildlich mit einer sogenannten „weichen Schnauze“, d.h. die Beute ist noch lebend oder sogar unverletzt. Seine Fähigkeiten bei der Jagd beruhen auf einem feinen Zusammenspiel von Jagd auf Sicht und seinem ausgezeichneten Gehör- und Geruchssinn. Wie alle Jagdhunde besitzt er ein charakterstarkes Wesen. Selbstständiges Handeln und Entscheiden ist die Voraussetzung für einen Jagdhund und entscheidet mit darüber, wie gut er diese Aufgabe ausführt und wie erfolgreich er dabei ist.
Wesensbeschreibung
Dieser sensible und feinfühlige Hund braucht unbedingt eine artgerechte Schulung, die auf sein ganz typisches Wesen eingeht. Mit liebevoller Geduld und viel Aufmerksamkeit entwickelt er sich zu einem ausgeglichenen Familienmitglied. Mit positiver Bestärkung beim Training kann man sehr viel bei ihm erreichen. Ein „absolutes No Go“ sind grobe, laute und ungeduldige Erziehungsmaßnahmen. Sie rauben ihm die Sicherheit, die er in seiner Familie braucht und führen dazu, dass er das Vertrauen in seinen Besitzer verliert und jegliche Mitarbeit verweigert und sich zurückzieht.
Natürlich hat dieser Hund einen großen Bewegungsdrang, den er auch ausleben möchte. Doch will er auch mental gefordert werden. Hier könnten verschiedene Bereiche aus dem Hundesport eine echte Alternative sein. Das könnte ihm auch die Möglichkeit geben, gefahrlos, ohne Leine unterwegs zu sein. Im Alltag entscheidet der Trainingsstand und die örtliche Umgebung darüber, ob man einen Podenco gefahrlos ohne Leine laufen lassen kann. Ist sein Bewegungsdrang ausreichend gestillt, zeigt er sich Zuhause entspannt, verschmust und liegt gerne mal stundenlang zusammengerollt in seinem Körbchen. Sein Wesen wird von seiner würdevollen Zurückhaltung bestimmt.
Durch sein soziales Verhalten kommt er auch gut mit anderen Artgenossen sowie Kindern gut zurecht. Er gilt als sehr reinlich und erinnert dabei an eine Katze. Sklavengehorsam kann man von diesem Hund nicht erwarten, er wird sich immer seine Eigenständigkeit bewahren. Er möchte „als Partner“ mit einer eigenen Persönlichkeit anerkannt werden. Lässt man sich so auf diesen Hund ein, wird er ein anhänglicher, liebevoller und treuer Begleiter sein. Sein Verhaltensspektrum reicht von mutig bis verwegen, von zurückhaltend bis feurig, aber niemals aggressiv. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Erziehung eines Podenco die Kunst einer „ausgeglichenen Diplomatie“und „der Geduld und Überredungskunst“ ist.
Thema Gesundheit
Im Allgemeinen gilt der Podenco als robuste Hunderasse. Da jedoch sein Hauptverbreitungsgrad der Mittelmeerraum ist, sollte bei Übernahme nach Deutschland auf typische Hundeerkrankungen, die in diesen Gegenden häufiger vorkommen, geachtet werden.