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Rassebeschreibung:

Der Puli ist eine anerkannte Hunderasse, die aus Ungarn stammt. Hunde von diesem Typ waren über tausend Jahre hinweg integraler Bestandteil des Lebens der ungarischen Schäfer nachdem sie im 9. Jahrhundert durch die das Karpatenbecken besiedelnden Magyaren nach Ungarn gelangt waren. Erste Abbildungen von Hunden, die dem heutigen Puli ähnlich sehen, fand man auf 4000 Jahre alten Amuletten, die bei Ausgrabungen in Mesopotamien ans Tageslicht gelangten. Der Puli ist eng mit den ebenfalls ungarischen Hirtenhunden Mudi und Pumi verwandt, und es besteht offenbar eine genetische Verwandtschaft zum Tibet-Terrier.

Ursprünglich diente der Puli als Hütehund für Schafherden. Bis in die 1920er Jahre wurde zwischen Puli und Pumi kein deutlicher Unterschied gemacht, obwohl ersterer eine sehr viel ältere Rasse verkörpert.

Durch die Eroberung Ungarns zunächst durch die Osmanen und dann die Habsburger im 16. Jahrhundert gab es wesentliche Einbrüche in der Rasseentwicklung des Puli. Die Habsburger verboten den Ungarn sogar die Zucht von eigenen Hunderassen. Erst als es 1867 zum österreichisch-ungarischen Ausgleich kam, konnte deren Zucht wieder legal betrieben werden. Auch heute noch drückt das geflügelte Wort, „Es ist kein Hund, es ist ein Puli!“ die Verbundenheit vieler Ungarn mit „ihrem“ Puli aus.

Im Jahr 1915 beantragte der ungarische Forscher Emil Raitsits die Anerkennung des Puli durch die FCI, die diesem Gesuch 1924 folgte. In Deutschland wurde die Rasse bis 1989 innerhalb des Verbandes für das Deutsche Hundewesen vom Klub für Ungarische Hirtenhunde betreut, und im selben Jahr erfolgte zusätzlich die Gründung des Rassevereins Deutscher Puli Klub.

Wesensbeschreibung

Der Puli ist ein mittelgroßer Hund mit einer rassetypischen Bänder- oder Schnur-Behaarung, die bis auf den Boden reicht und sein auffälligstes Merkmal ist. Als Welpe besitzt er noch ein flauschiges Welpenfell, aus dem allerdings im Verlauf der ersten 1 bis 2 Lebensjahre die langen Bänder oder Schnüre entstehen, die sich durch das Verfilzen der feinen Unterwolle mit dem gröberen Deckhaar bilden. Die Fellfarbe kann schwarz mit oder ohne rostrote oder graue Nuancen, perlweiß oder falbfarben mit schwarzer Maske sein. Da die langen Fellschnüre auch über die Augen hängen, kommt es immer wieder zu Sichtbehinderungen, weshalb man die Schnüre hier am besten zusammenbinden sollte.

Die richtige Mischung aus gröberem Deckhaar und feinerer Unterwolle ist genetisch bedingt. Dadurch verfilzt auch nicht das gesamte Deckfell zu einer Planke (Platte), sondern hängt bei nur wenig Pflege durch den Halter in dünnen Schnüren oder Bändern herab. Ein Nachteil dieser Fellstruktur ist, dass stets abgestorbene Unterwolle im Fell verbleibt und der Puli deshalb bei Nässe recht unangenehm riecht. Auf der anderen Seite bietet dieses dichte Fell einen effektiven Schutz vor Kälte, früher auch vor den Fängen von Raubtieren. Der Puli durchläuft keine Fellwechsel wie andere Hunderassen, und das Haar wächst auch nur sehr langsam. Der Puli hatSchlappohren, dunkle, mandelförmige Augen und eine schwarze Nase. Der dicht behaarte Schwanz wird aufgerollt getragen.

Im Kern seines Wesens ist der Puli immer noch ein Schäferhund, der aber fast nur noch als Begleithund gezüchtet wird. Heute bewacht und behütet er somit anstelle von Schafen seine Menschenfamilie und deren Wohnung, ist ausgesprochen clever, gelehrig und agil, leistungsfähig und wachsam. Er fühlt sich stark zu seiner Familie hingezogen, ordnet sich anstandslos ein und ist ein liebevolles Familienmitglied und toller Partner für Kinder. Aufgrund seiner Agilität braucht er jedoch viel Bewegung und Beschäftigung – hat er zu viel Langeweile, kann er seine Energie z.B. am Mobiliar auslassen. Ein gut erzogener Puli ist in allen Lebenslagen ein vorbildlicher Begleiter, was Reisen, Restaurantbesuche und Hotelaufenthalte einschließt. Allerdings mag er keine allzu hohen Temperaturen, und weil sein Fell nicht gerade pflegeleicht ist, sollte man seine Bewegungsfreiheit im Freien dahingehend einschränken, dass er keine Gelegenheit hat, sich „einzusauen“. Wenn sein Fell erst einmal nass ist, braucht es Stunden zum Trocknen.

Der Puli gehört zu den leicht erziehbaren Hunden, ist offen und ehrlich und arbeitet gerne mit Herrchen und Frauchen. Dennoch muss der kleine, quirlige Kerl vom Welpenalter an mit liebevoller Konsequenz erzogen werden. Die Kunst dabei liegt darin, das richtige Maß an Konsequenz und Führung zu finden, wobei eine enge emotionale und vertrauensvolle gegenseitige Bindung die Grundlage bildet. Fühlt er sich ungerecht behandelt, kann er beleidigt reagieren; lässt man ihm zu viel Freiraum, so kann er selbst die Führung übernehmen wollen. Bei ausreichender Fürsorge und Beschäftigung ist er problemlos in einer Etagenwohnung zu halten.

Thema Gesundheit

Für die Rasse des Puli sind so gut wie keine typischen Krankheiten bekannt, allerdings stellt das extrem zottelige Fell eine Belastung für die Lebensqualität und ein hunde-gerechtes Leben dar.

Ein gesunder Puli hat eine Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren.

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Puli canivaris Selekt

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