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Rassebeschreibung:

Der Scottish Deerhound oder einfach nur Deerhound ist eine anerkannte britische Hunderasse, die mehr als tausend Jahre alt ist und ursprünglich zur Hetzjagd auf Hirsche (deer engl. für Hirsch) gezüchtet wurde. Im Mittelalter diente er dem schottischen Adel aber auch schon als Begleithund. Wie der Irische Wolfshund geht der Scottish Deerhound auf die großen Keltischen Windhunde zurück und war auch an deren züchterischer Rekonstruktion beteiligt.

Mit der Einführung von Schusswaffen bei der Jagd wurde es die hauptsächliche Aufgabe des Deerhound, Hirsche feuerflüssig auf Sicht zu hetzen, aber im Gegensatz zum Irischen Wolfshund fand er auch noch danach als sogenannter Deer-Stalker (Pirschgänger) bei der Hirschjagd Verwendung. Dies führte dazu, dass sich der Bestand über die Jahrhunderte nicht wesentlich veränderte, und im Jahre 1886 wurde dann der British Deerhound Club gegründet, der auch den heute noch gültigen Rassestandard festlegte.

Der Scottish Deerhound ist ein guter Jagd- und Begleithund, und selbst wenn er nicht so schnell wie der Greyhound ist, so ist er dafür kräftiger und widerstandsfähiger. Er hat sich als Sporthund bei Windhunderennen, zum Beispiel beim Coursing, einen Namen gemacht, und wo die Hasenjagd noch legal ist, kommt er auch bei der Hasenhetze zum Einsatz.

Wesensbeschreibung

Der Scottish Deerhound gehört zu den größten Hunderassen der Welt, wobei er im Verhältnis zu seiner Körpergröße fast schon ein Leichtgewicht ist. Dieser elegante Windhund besitzt ein dichtes, zotteliges, aber anliegendes Fell, das sich harsch und steif anfühlt. Die Fellfarbe kann ein dunkles Blaugrau oder ein dunkleres und helleres Grau oder gestromt sowie Gelb, Rotsandfarben oder Rotbräunlich mit schwarzer Augenmaske sein. Ohren, Schwanz und Läufe sind ebenfalls schwarz. Die kleinen Rosenohren sind hoch angesetzt und werden in Ruhestellung zurückgefaltet. Der Schwanz ist sehr lang und hängt beinahe bis auf den Boden hinunter.

Trotz seiner beeindruckenden Größe ist der „edle Schotte“ ein sanftmütiger, freundlicher, ausgeglichener, ruhiger und würdevoller Hund. Er ist sehr intelligent, verfügt über ein großes Anpassungs- sowie gutes Einfühlungsvermögen und ist deshalb leicht erziehbar. Allerdings nimmt er eine schlechte Behandlung auch schnell übel. Ihm nicht vertrauten Menschen und Artgenossen gegenüber verhält sich der Scottish Deerhound häufig eher zurückhaltend, ist aber nie übertrieben misstrauisch oder gar aggressiv. Die Beschreibung „harte Schale – weicher Kern“ ist eine auf diesen Hund sehr zutreffende, denn er pflegt einen sehr geduldigen Umgang mit Kindern und sucht stets Familienanschluss, und das macht ihn zu einem guten Familienhund. Das robuste Fell des Scottish Deerhound benötigt nur wenig Pflege; zwei- bis dreimal wöchentliches Bürsten ist schon alles, was dazu nötig ist.

Im Haus verhält er sich ruhig und passt sich schnell an, vorausgesetzt er erhält andererseits den seiner Natur entsprechenden ausgiebigen Auslauf. Wenn er sich als Begleiter beim Reiten oder Fahrradfahren oder auch bei einem Windhunderennen austoben und seinem Temperament entsprechend laufen kann, ist er anschließend ein angenehmes und entspanntes Familienmitglied. Man darf dabei jedoch nicht vergessen, dass er schon allein wegen seiner Größe unter keinen Umständen für eine kleine Wohnung oder gar die Unterbringung in einem Zwinger geeignet ist. Auch sollte man bei gemeinsamen Spaziergängen immer im Hinterkopf behalten, dass dieser Windhund stets den Drang hat, jedem erspähten Wild hinterherzujagen.

Thema Gesundheit

Beim Scottish Deerhound sind einige Krankheiten bekannt, die genetisch bedingt sind oder für die zumindest eine starke Neigung vorhanden ist. Leider scheinen einige davon nicht einem einfachen Erbgang zu folgen, sondern werden durch mehrere Gene gesteuert, was die Suche nach den beteiligten Genen wesentlich erschwert. Eine solche Krankheit ist die Cystinurie, für die es erst seit kurzem einen Gen-Test gibt. Dabei handelt es sich um eine genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung, bei der es zu einer erhöhten Ausscheidung der Aminosäure Cystin sowie der strukturverwandten Aminosäuren Arginin, Lysin und Ornithin über den Urin kommt.

Diese Erkrankung wird autosomal-rezessiv vererbt. Bei betroffenen Hunden treten dadurch Harnsteine auf, die klinische Symptome verursachen, was oft bereits bei Welpen im Alter von vier bis sechs Monaten der Fall sein kann. Die sich in Nieren und Blase bildenden kleinen bis großen Steine führen zum Verschluss der Organausgänge, was dann ohne notfall-medizinische Behandlung (Operation) zu Nierenversagen, Blasenruptur und letztendlich zum Tod führt. Dass Hündinnen seltener davon betroffen sind als Rüden, erklärt sich durch die engere und längere Harnröhre bei letzteren. Bisher bekannte Rassen, bei denen Cystinurie außer beim Scottish Deerhound vermehrt auftritt, sind Mastiff, Neufundländer, Beagle und Irish Terrier.

Der Faktor VII-Mangel, der bei Hunden als cFVII bezeichnet wird, ist der häufigste autosomal-rezessiv vererbte Faktormangel. Er verursacht eine leichte bis moderate Tendenz zu Blutungen. Im Fall einer Gefäßverletzung führt er, in Verbindung mit einigen weiteren Faktoren, zu einer verminderten Erzeugung von Thrombin, das hauptsächlich für die Blutgerinnung verantwortlich ist und eine Blutung stoppt. Obwohl sie meistens keine offenkundigen Symptome verursacht, kann diese Blutgerinnungsstörung zu exzessiven Blutungen nach Operationen oder Verletzungen, zu Blutergüssen, Blutung in Körperhöhlen sowie anhaltende Blutungen in Vagina und Gebärmutter führen. Klinische Symptome können durch Plasma- oder Bluttransfusionen oder auch durch die Verabreichung von rekombinant aktivierten menschlichen FVIIs vermindert werden, sind jedoch nur eine vorübergehende Lösung. Die Halbwertszeit des FVII-Proteins beträgt lediglich 3 bis 4 Stunden, und die Behandlung von Hunden mit menschlichen Proteinen ist wegen möglicher Antikörperreaktionen auf diese Proteine bedenklich.

Darüber hinaus sind beim Scottish Deerhound eine aggressive Knochenkrebsart und Herzerkrankungen bekannt, für die bei dieser Rasse eine gewisse Anfälligkeit vorliegt. Auch können genetisch bedingte Leber- und Augenerkrankungen auftreten, die allerdings aufgrund routinemäßiger Untersuchungen und sorgfältiger Zucht relativ selten vorkommen.

Die durchschnittliche Lebenserwartung des Scottish Deerhound liegt bei einem gesunden Hund bei 8 bis maximal 11 Jahren.

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Scottisch Deerhound-canivaris

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