Rassebeschreibung:
Seinen Ursprung hat diese Rasse in England. Der „Staffie“, wie er auch genannt wird, ist aus einer Kreuzung aus Bulldogge und Terrier entstanden. Anfang des 19.Jahrhunderts tauchten die Vorfahren dieser Rasse zum ersten Mal in der Gegend von Mittelengland um Birmingham und der Grafschaft Staffordshire auf. Hier lebten sie in den Familien hart arbeitender Menschen die ihren Lebensunterhalt in den Kohlegruben verdienten. Die Menschen lebten in einfachen Verhältnissen, in Arbeitersiedlungen, auf engem Raum zusammen.
Unter solchen Umständen konnten sich Schädlinge, wie zum Beispiel Ratten, schnell vermehren. Hatte man aber einen Staffordshire Bullterrier im Haus, stiegen die Chancen, diese Plage in den Griff zu bekommen. Denn in erster Linie sollte dieser Hund dafür sorgen, dass sich diese Tiere nicht im Übermaß vermehrten. Aus diesem nützlichen Einsatz des Hundes, entwickelte sich das „Rattenbeißen“. Hierbei sollte der Hund, in einer Art Wettkampf, so viel Ratten wie möglich in kürzester Zeit erlegen. Aus diesem „Zeitvertreib“ entwickelten sich weitere sehr zweifelhafte Wettkämpfe Hund gegen Hund, oder auch gegen andere Tiere. Hatte man selber solch einen Hund, der kämpfte und gewann, oder Glück bei den gesetzten Wetten, konnte mit dem gewonnenen Geld die Haushaltskasse aufgebessert werden.
So wurde der „Bull and Terrier“, wie er damals genannt wurde, zu einem Statussymbol dieser Arbeiterklasse. 1835 wurde diesen blutigen „Freizeitbe-schäftigungen“ endlich ein Ende gemacht. Fortan legte man bei der Zucht dieser Rasse mehr Wert darauf, seine vorhandenen guten Eigenschaften zu fördern. Sie sind es von je her gewöhnt, eng mit einem Mensch zusammen zu leben. In der Hundearena stellte er sich zwangsweise mutig einem Kampf, war aber Zuhause der Familie liebevoll und anhänglich zugeneigt. Diese soziale Kompetenz zeichnet ihn bis heute aus.
In England gehört er auch heute noch zu den beliebtesten Hunderassen. Von ihrem bulligen und kompakten Erscheinungsbild darf man sich nicht täuschen lassen. Sie haben ein „großes Hundeherz“ in dem alle Familienmitglieder einen Platz finden. Von jeher war er es gewohnt, sich auf neue Situationen oder Lebensumstände einzustellen. Eine Eigenschaft, die es ihm auch heute noch ermöglicht, sein Können in den unterschiedlichsten Bereichen zu zeigen. Dazu gehören Aufgaben als Therapie- und Rettungshund aber auch in unterschiedlichen Hundesportarten und auch als Familienhund.
Es versteht sich von selbst, dass diese Hunde über einen starken Charakter verfügen. Hier ist liebevolle Konsequenz und viel Geduld unbedingt notwendig, um ihm seinen Platz in seiner Familie zuzuweisen und ihn auch von Zeit zu Zeit daran zu erinnern. Kinder haben bei ihm einen besonderen Platz. Hier ist er besonders geduldig und rücksichtsvoll. In seinem Heimatland trägt er sogar den Beinamen „Nurs Dog“ oder „Nanny Dog“, weil er sich so besonders um Kinder kümmert und ihnen ein zuverlässiger Spielkamerad ist. Neben dem ausgiebigem Spielen dürfen die Streicheleinheiten und Schmusereien nicht zu kurz kommen. Diese sozialen Kontakte sind sehr wichtig für ihn, weil er seinem Besitzer gefallen will und dafür eine Bestätigung braucht, dass er alles richtig macht.
Er sucht, im Gegensatz zu anderen Hunden, Blickkontakt zu seinem Menschen und versucht, an der Stimme und dem Gesichtsausdruck, eine Situation einzuschätzen. Dabei kann es zu amüsanten Situationen kommen, denn diese Hunde verfügen über ein reiches Repertoire an „Mimik und Körpersprache“. Er ist sicher ein Hund, der einen Menschen braucht, der das nötige Hundewissen für ihn mitbringt. Nimmt der ungeübte Hundehalter sachkundige Unterstützung bei der Erziehung in Anspruch, wird das Zusammenleben sicher auch zum Erfolg werden. Dieser Hund wird das sein, was ein Mensch aus ihm macht. Hoffen wir, dass jeder gerne in dieses Spiegelbild schaut!
Wesensbeschreibung
Der Staffordshire Bullterrier ist ein agiler und temperamentvoller Hund. Laufen, toben, rennen, das sind Sachen, die diesem Kraftpaket Freude machen. Er ist ein sehr intelligenter Hund und braucht eine Aufgabe, die ihn auch mental auslastet. Kommt dieser Punkt zu kurz, sucht er auch schon mal selbst nach einer Beschäftigung, die ein „not amused“ auslösen kann.
Er ist liebevoll, sehr anhänglich und ausgesprochen menschenfreundlich. Sensibilität, ein gutes Gespür für eine Situation und eine hohe soziale Kompetenz zeichnen ihn aus. Anderen Hunden gegenüber zeigt er sich unerschrocken und dominant, was zu Spannungen unter den Hunden führen kann. Als Wachhund eignet er sich nur bedingt, da er sich Fremden gegenüber offen und unvoreingenommen zeigt.
Thema Gesundheit
Im Allgemeinen zeichnet sich der der Staffordshire Bullterrier durch eine stabile und gesunde Gesundheit aus. Folgende Erkrankungen könnten jedoch auftreten:
Zerebelläre Ataxie eine neurodegenerative Erkrankung und auch die Hüftge-lenkdysplasie, die vererbt werden können. Außerdem können Augenerkrankungen, auftreten wie der grauer Star (Katarakt) oder das Entropium. Es kann auch die Patellaluxation auftreten, eine angeborene Fehlstellung des Kniegelenks.