Rassebeschreibung:
Der Dogo Canario oder die Kanarische Dogge eine anerkannte spanische Hunderasse, die in Spanien seit Ende des Mittelalters bekannt und das Natursymbol von Gran Canaria ist.
Noch vor 200 Jahren gab es Hunde vom Typ des heutigen Dogo Canario überall – die alten Saupacker, Bärenbeißer, Metzgerhunde, die Vorfahren unserer heutigen Doggen, Bulldoggen, Boxer und Mastiffs. Sie alle sind äußert kräftige, bullige Hunde, die man auch heute noch als Molosser zusammenfasst. Aufgrund ihrer Kraft, ihres Mutes und ihrer Entschlossenheit wurden sie schon seit der Römerzeit als Kampfhunde für Tierkämpfe in Arenen missbraucht.
Auf dem spanischen Festland entstand zum Ende des Mittelalters ein einheitlicher Hundetyp, der für Aufgaben wie die Jagd auf Hirsche, Bären und Wildschweine, aber auch als Kriegshund, Treibhund für Rinderherden, für den Einsatz bei Stierkämpfen und darüber hinaus als Wach- und Schutzhund selektiert wurde. Diese spanische Dogge diente den Konquistadoren als Kriegshund bei der Eroberung Südamerikas, aber viele dieser Hunde verblieben auch auf den Kanaren, wo ihre Zucht weitergeführt wurde. Die typischen Aufgaben dieser Tiere gingen dort allerdings im Laufe der Zeit verloren, und sie dienten fast nur noch als Wachhunde. Dort erhielt spanische Dogge auch den Zusatznamen „Canario“, und seit 2011 wird sie unter dem Namen Dogo Canario offiziell von der FCI anerkannt.
Heute ist der Dogo Canario in erster Linie ein Familienhund, findet aber auch als Wach- und Schutzhund, sowie als Diensthund Verwendung. Er ist nicht mit dem Alano Español identisch, denn bei der spanischen Vertretung der FCI, der Real Sociedad Canina de España (RSCE), werden beide unter unterschiedlichen Namen und mit jeweils eigenem Standard geführt.
In den Schweizer Kantonen Freiburg, Schaffhausen und Thurgau stehen der Dogo Canario und der Alano Español auf der Liste bewilligungspflichtiger Hunderassen. Im Kanton Genf ist ihre Haltung gänzlich verboten. Aufgrund der gemeinsamen Abstammung wurde zunächst auch in Nordrhein-Westfalen davon ausgegangen, dass der Dogo Canario und der Cane Corso der Rasse Alano zugehörig seien, aber 2007 hat das Verwaltungsgericht Köln entschieden, dass die Rassen Cane Corso und Dogo Canario keine gefährlichen Hunde im Sinne von § 10 Abs. 1 LHundG NRW sind.
Wesensbeschreibung
Der Dogo Canario ist ein großer, muskulöser, robuster und leistungsfähiger, gleichzeitig aber auch eleganter Hund, der athletische Kraft ausstrahlt. Er besitzt ein kurzes, raues, pflegeleichtes Haarkleid, das gestromt oder falbfarben ist und kleine weiße Abzeichen und Platten aufweisen kann. Die Stromungen können schwarz oder grau bis hin zu braun und falbfarben sein, wobei die Maske immer dunkel ist. Der massige Schädel verrät die Zugehörigkeit zur Gruppe der Molosser. Obwohl das traditionelle Kupieren der Ohren in Deutschland wie auch vielen anderen Ländern verboten ist, findet man dennoch immer wieder kupierte Exemplare, die zur Auffrischung der kontinentalen Zuchtlinien aus Ländern ohne Kupierverbot importiert werden, um so der Inzucht vorzubeugen. Im unkupierten Zustand sind die Ohren des Dogo Canario mittelgroß und hängen herunter.
Die Kanarische Dogge ist ein ruhiger, ausgeglichener und nervenstarker Hund. Sie ist ein kraftvoller, wehrhafter Athlet, der seine Leistungsfähigkeit jederzeit abrufen kann, dabei aber genau wie alle Molosser ausgesprochen gutmütig und nervenstark ist und eine hohe Reizschwelle hat. Allerdings ist der Dogo Canario bewegungsfreudiger und nicht so lethargisch wie die meisten der anderen heutigen Molosser. Wird er bereits als Welpe ausreichend sozialisiert, ist er seiner menschlichen Familie freundlich zugewandt und auch kinderlieb. Fremden gegenüber ist er anfänglich eher reserviert und verhält sich distanziert, zeigt sich aber keinesfalls ängstlich. Als Wächter und Beschützer seiner Familie ist er unbestechlich und furchtlos, ohne dabei aggressiv zu sein. Der Dogo Canario bellt nicht häufig, aber wenn er es tut, ist das durchaus beeindruckend.
Obwohl er kein Hund für Anfänger ist, lässt er sich relativ leicht erziehen, wobei ihm seine Intelligenz, soziale Einstellung und Arbeitsfreudigkeit zugute kommen. Dennoch ist er sehr kräftig und hat ein gesundes Durchsetzungsvermögen, weshalb sein Halter nie einen Zweifel daran aufkommen lassen sollte, wer die Führungsrolle inne hat. Dies gelingt nur auf der Grundlage von natürlicher Autorität, und in diesem Fall überlässt er die Führungsrolle gerne und ohne Vorbehalt Zweibeinern. Der Dogo Canario ist auch für anspruchsvolle Aufgaben wie z.B. die Ausbildung zum Assistenz- oder Schutzhund geeignet, vorausgesetzt er stammt von einem seriösen Züchter und konnte dort bereits eine gute Sozialisation erfahren.
Thema Gesundheit
Rassetypische oder erblich bedingte Krankheiten sind vom Dogo Canario nicht bekannt.
Eindeutig belegbare Zahlen zur Lebenserwartung liegen für den Dogo Canario nicht vor, jedoch sollten gesunde und gut gepflegte Tiere durchaus ein Höchstalter von 10 bis 12 Jahren erreichen können.