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Rassebeschreibung:

Der „Kleine“ Münsterländer ist eine anerkannte deutsche Hunderasse, die einer ganz anderen Zuchtlinie entstammt als der Große Münsterländer. Der Kleine Münsterländer ist der kleinste Vertreter der deutschen Vorstehhunderassen.

Um 1870 herum kannte man im Münsterland langhaarige Wachtelhunde, die fest vorstanden, eine erstaunliche Spursicherheit an den Tag legten und auch apportieren konnten. Im Jahr 1906 veröffentlichte dann der vor allem als Heidedichter bekannte Hundefreund Hermann Löns in einer Zeitschrift einen Aufruf, über den er Restbestände der Hannoverschen Bracke suchte. Allerdings fanden er und seine Brüder, Edmund und Rudolf Löns, auf den niedersächsischen Bauernhöfen nur einen vorstehenden Wachtelhund, den sie „Heidewachtel“ nannten. Auf der Suche nach einer geeigneten Zuchtgrundlage lernte Löns schließlich einen Lehrer aus Burgsteinfurt, einen Herrn Heitmann, kennen, der im Besitz eines rein-gezüchteten Stammes von Heidewachteln war. Diese Hunde spielten ab da eine große Rolle bei der Reinzucht des Kleinen Münsterländers.

Eine weitere wichtige Beteiligung an der Zucht des Kleinen Münsterländers kam dem Dor-stener Stamm zu, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts von Ludwig von Hamm in Coes-feld gezüchtet wurde und nach der Meute im Besitz des Jagdaufsehers Wolberg in Dorsten-Hervest benannt war. Löns verpaarte diese beiden Stämme, allerdings folgte darauf ein langjähriger Streit um den Namen, den dieses Zuchtergebnis tragen sollte.

Unzufriedene Vereine spalteten sich ab und schlossen sich wieder zusammen. Namen wie Wachtelhund, Habichthund oder Vogelhund gefielen Löns nicht, also blieb es erst einmal bei Heidewachtel; schließlich war die Heide das Haupteinsatzgebiet dieses Hundes. Neben dem Verein Münsterländer Vorstehhunde gab es um 1930 somit auch den Verein Deutscher Wachtel Klub, aber um 1934 schlossen sich beide Vereine wieder zusammen und einigten sich auf den Namen Kleiner Münsterländer Vorstehhund. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs versuchte es Löns erneut mit einer Abspaltung unter dem Namen Heidewachtel Klub, aber auch dieser Vorstoß wurde letztendlich wieder zurück-genommen.

Derzeit ist die Rasse des Kleinen Münsterländers vor allem in Frankreich, Schweden und Norwegen verbreitet, wo sie überwiegend zur Jagd im Wald Verwendung findet. Seine Charaktereigenschaften machen den Kleinen Münsterländer außerdem zu einem begeisterten Rettungshund oder Mantrailer. Andererseits erfreut er sich auch als Familienhund großer Beliebtheit, was er zum größten Teil seinem attraktiven Aussehen verdankt.

Wesensbeschreibung

Der Kleine Münsterländer besitzt ein glänzendes, dichtes, mittellanges, glatt bis leicht gewelltes, fest anliegendes, gut wärmendes und wasserabweisendes Fell. Sein Körperbau ist mittelgroß, kräftig, mit eleganten und ausgeglichenen Proportionen und einem edel wirkenden Kopf. Er ist zwar kleiner und leichter als der Große Münsterländer, zählt aber dennoch zu den mittelgroßen Rassen. An den Vorderläufen, der oberen Hälfte der Hinterläufe und der flach getragenen Rute sind die Haare länger als am übrigen Körper. Die weiße oder schimmelfarbige Grundfarbe des Fells wird von braunen Tupfen oder Platten oder einem braunen Mantel unterbrochen. Trotz des mittellangen Fells bedarf der Kleine Münsterländer keiner allzu aufwändigen Pflege.

Der Kleine Münsterländer ist ein intelligenter, temperamentvoller, aufmerksamer, menschenfreundlicher, lernfähiger und folgsamer Hund mit einem ausgeglichenen und stabilen Wesen, der eine enge Bindung zu seinem Halter und dessen Familie aufbaut. Allerdings machen sein sehr ausgeprägtes Beuteverhalten und sein Drang nach viel Bewegung seine Haltung in der Stadt nur bedingt möglich. Er ist hingegen in den unterschiedlichsten Geländeformen ein guter Jäger, der sich gleichermaßen gut als Vorstehhund wie auch zum Apportieren und zur Wasserjagd eignet, aber auch gerne in Meuten jagt.

Thema Gesundheit

Der Kleine Münsterländer zeigt eine Neigung zu Hautkrankheiten, wobei Dermatitis am häufigsten auftritt. Dabei handelt es sich um eine durch Bakterien oder Viren ausgelöste Entzündung der Haut, die entweder den gesamten Körper oder auch nur einige lokal begrenzte Stellen befällt. Eine weitere bei dieser Rasse häufiger auftretende Hauterkrankung ist die atopische Dermatitis, die durch allergische Reaktionen auf Umweltstoffe ausgelöst wird, beim Kleinen Münsterländer aber zum Teil auch genetisch bedingt ist.

Außerdem treten, wenn auch nicht in besonders vielen Fällen, immer wieder Hüftgelenksdysplasie (HD) oder Entropium (Fehlstellung des Augenlids) auf.

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Münsterländer-Kleiner-canivaris

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