Rassebeschreibung:
Der Australian Silky Terrier (Australischer Seidenterrier) ist eine anerkannte australische Hunderasse, die ursprünglich in Australien aus der Verkreuzung des Australian Terrier mit dem Yorkshire Terrier entstanden ist. Aus dieser Zucht ging eine seidenhaarige Hündin hervor, die nach England exportiert wurde, wo sie mehrfach mit dem Dandie Dinmont Terrier verpaart wurde. Der Hundezüchter McArthur Little erwarb einige dieser Nachkommen, kreuzte den Sky Terrier in seine Zucht ein und schuf so einen Terriertyp mit feinem, seidigen Fell. Nachdem er wiederum nach Sydney (Australien) ausgewandert war, führte er sein Zuchtprojekt dort fort.
Im Jahr 1904 kam es dann zur Umbenennung des ersten Australian Terrier Clubs in Victorian Silky and Yorkshire Terrier Club, in dem die Rasse als Victorian Silky Terrier geführt wurde. Zwei Jahre später wurde in Sydney ein weiterer Verein gegründet, der sie als Sydney Silky Terrier bezeichnete. Die Rassestandards dieser beiden Clubs wichen allerdings in mehreren Punkten voneinander ab, und so wurde 1955 auf Empfehlung des Australian Kennel Control Councils (AKCC) hin ein einheitlicher Standard erstellt, der die Rasse unter nur einem Namen führte. Weitere vier Jahre später wurde sie letztendlich in Australian Silky Terrier umbenannt und erhielt ihre offizielle Anerkennung.
Auch wenn der Australian Silky Terrier nicht den Anspruch erheben kann, eine seit Jahrhunderten existierende Rasse zu sein, so gehörten seine Vorfahren dennoch zu jenen Terriern, die bereits Mitte des 19. Jahrhunderts durch britische Siedler nach Australien gelangten. Ursprünglich diente der Australian Silky Terrier zur Ratten- und Mäusejagd; heute ist er nach wie vor ein kleiner Jagd-, aber auch und vornehmlich ein beliebter Familienhund.
Wesensbeschreibung
Der Australian Silky Terrier ist ein kleiner, kompakter, quicklebendiger, furchtloser und wachsamer Hund mit einem glatt anliegenden, feinen und seidig glänzenden Fell. Das Haar ist lang, sollte aber die Bewegungsabläufe des Hundes nicht behindern und ihm auch nicht die Sicht nehmen. An den Vorder- und Hinterpfoten soll das Fell kurz sein. Als Fellfarbe kommen alle Schattierungen von Blau und Lohfarben infrage, die möglichst intensiv und klar abgegrenzt sein sollten.
Dabei sollte die Färbung so verteilt sein, dass der Ansatz um die Ohren, das Gesicht und die Wangen lohfarben und der Bereich vom Hinterkopf bis zum Schwanz, die Vorderläufe bis hinunter zur Fußwurzel und die Hinterläufe bis zum Sprunggelenk blau gefärbt sind. Es gibt auch silber/lohfarben, grau/lohfarben und silbrig schwarz/lohfarben gefärbte Exemplare, jedoch sind diese Farben und Kombinationen nach dem Zuchtstandard nicht erwünscht. Alle Australian Silky Terrier-Welpen werden schwarz geboren und färben sich erst im Verlauf der ersten 18 Lebensmonate um. Die Ohren des Australian Silky Terriers sind klein, V-förmig, hoch angesetzt, mit kurzem Haar bedeckt und werden aufrecht getragen.
Das unkomplizierte und lustige Wesen, die „handliche“ Größe und die relativ einfache Fellpflege machen den Australian Silky Terrier zu einem auch für die Großstadt geeigneten Hausgenossen. Er ist ausgeglichen, kinderlieb, liebenswert, anhänglich, freundlich, intelligent, treu, robust, wachsam, pfiffig, liebevoll und geduldig, gelehrig, verspielt, gehorsam, bewegungsfreudig und gehört nicht zu den Kläffern. Fremden gegenüber verhält er sich anfangs oft distanziert, bis er genügend Zeit hatte, sich auch mit ihnen anzufreunden.
Der Australian Silky Terrier verlangt eine liebevolle, aber konsequente Erziehung und ausreichend Bewegung, ist aber dennoch auch für Anfänger geeignet. Wird sein Bedürfnis nach Liebesbezeugungen erfüllt, passt sich schnell der Lebensweise seines Halters und dessen Familie an. Er tobt gerne herum, weshalb ein Garten ideal für ihn ist, aber auch ausgiebige Spaziergänge und andere Aktivitäten und verschiedene Hundesportarten, bei denen er zeitweise ohne Leine herumrennen kann, sind geeignet, um seinem Bewegungsdrang Rechnung zu tragen. Obwohl er kein Schoßhund ist, ist er trotzdem immer gerne für ein kuscheliges Schläfchen auf dem Sofa zu haben, am besten dicht neben einem geliebten Familienmitglied. Für die Zwingerhaltung eignet er sich ganz und gar nicht, denn er braucht Familienanschluss zum Glücklichsein.
Thema Gesundheit
Der Australian Silky Terrier wird oft als robuste und gesunde Rasse beschrieben, aber leider gibt es doch einige Krankheiten, die bei ihr bereits nachgewiesen wurden. Dazu gehören Diabetes, Patellaluxation (lose Kniescheibe), Katarakte (Grauer Star), Epilepsie, Schilddrüsenunterfunktion, Legg-Calve-Perthes (Wachstumsstörung des Oberschenkel-kopfes), Progressive Retina-Atrophie (PRA) und Retinadysplasie (RD, beides Netzhaut-erkrankungen), Hüftgelenksdysplasie und das Cushing-Syndrom (eine übermäßige Konzentration von Glucocorticoiden (Cortisol) im Blut, unter anderem mit erhöhtem Blutzuckerspiegel und in der chronischen Form mit typischen Körperformverän-derungen).
All diese Erkrankungen treten nicht besonders häufig auf, und man sollte die Rasse deshalb nicht als „krankheitsverseucht“ betrachten, jedoch ist es ratsam, Welpen und Zuchthunde auf solche untersuchen zu lassen und wenn nötig aus der Zucht auszuschließen.
Die Lebenserwartung des Australian Silky Terrier liegt bei 12 bis 15 Jahren.